Erfolg für Russlands eigenen Swift Ersatz „SPFS“ allein durch Drohungen?

Seit Wochen erklären der CIA, die Ukraine, westlichen Staaten einschließlich EU und nun auch die grüne Regierung, unter der Olaf Scholz den Kanzler spielt, dass Russland unmittelbar vor einer Invasion der Ukraine stehe. Mehr als hunderttausend Soldaten seien an der Grenze zur Ukraine zusammengenzogen und ließen schon mal die Panzer warmlaufen.

Das sich auf der ukrainischen Seite auch was tut und immer mehr Kriegsgerät dorthin exportiert wird, ist nicht so häufig zu hören.  Wegen der hohen Kosten für das teure US-Material, stellt sich sowieso die Frage, wer das bezahlen soll. Möglicherweise habe die ja so eine Art Kilometerleasing vereinbart, so dass es für die Ukraine erst mal nicht so teuer kommt. Aber beim Geld hört ja die Freundschaft auf. Beim Geldsystem eben die Systemfreundschaft,

Genau dieses Geldsystem, das Swift System, das in Form eines Vereines nach belgischem Recht betrieben wird und bei Brüssel sitzt, soll nun die Russen zwingen, von ihren finsteren Plänen Abstand zu nehmen. Es ermöglicht wohl ca. 11.000 Banken den internationalen Zahlungsverkehr effektiv und sicher abzuwickeln. Wer nicht dabei ist, der hat es schwer, so gesehen beim Iran.

Nun hat aber den Führern der BRICS-Staaten schon im letzten Jahrzehnt ihre Rolle im weltweiten Wirtschaftssystem die scheinbar unumstößliche Dominanz des Dollars zu Überlegungen geführt, diesen selber Konkurrenz zu machen aber auch ein eigenes System wie dem Swift zu etablieren.  

Ein solches, das SPFS, ist seit 2014 in Arbeit und konnte sich aber nur in einem geringen Maße etablieren. Bis jetzt. Wie lange es also dauert, bis die Volkswirtschaften andere Wege und Möglichkeiten finden, sich nicht länger von den US, der EU und deren NGOs, Werten und Gesellschaftsmodellen lösen, kann niemand sagen.

Es ist aber sicher ein Impuls für diese Länder, sich weiter vom Westen abzukoppeln und dasjenige zu erreichen, was Ihnen ja vorgeplappert wird: Gleichberechtigung und Fairness. Denn allein die Drohung mit dem Ausschluss vom Swift muss für alle Führer aufstrebender Staaten, wie die BRICS – Staaten, der letzte Warnschuss sein, sich funktionierende Alternativen zu suchen. Alles andere wäre ja schon grob fahrlässiger Staatsbankrott. Jeder CFO eines Unternehmens würde fliegen, wenn er nicht damit beginne, zu handeln.

Dabei werden die technikaffinen Tüftler aus China, Russland und Indien sicher auch gute, einfache und sichere Möglichkeiten in der Nutzung der Blockchain Technologie finden. Diese wird durch das dezentrale Prinzip möglicherweise sowieso das SWIFT System ablösen.

Insoweit haben die Falken der USA und die Moralisten aus Deutschland und der EU sich selbst und dem belgischen Staat wohl einen Bärendienst erwiesen. Der Wandel kommt, nur wird er schneller kommen. Das Spiel mit dem Feuer könnte und die „Festungen“ US-Dollar und Swift möglicherweise doch erheblich schwächen.

Allein dies ist ein Erfolg für die Russen, die ihr System SPFS damit auch international schneller etablieren könnten.

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Andreas Karger

Andreas Karger, Rechtsanwalt und Consultant, bespricht auf World-in-Change wichtige Themen über rechtliche Ereignisse auf politischer Ebene. Im Bereich Firmenumstrukturierungen ist Herr Karger seit vielen Jahren ein gerngesehener Consultant auch auf internationaler Ebene.
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