Dr. Katrin Suder war 2014 bis 2018 mächtige Staatssekretärin von Dr. Ursula von der Leyen im Verteidigungsministerium, weil für Ausrüstung, Cyber/Informationstechnik und Planung der Bundeswehr zuständig. Sie hatte vorher wohl noch nie mit dem Gedanken gespielt, mit der Bundeswehr zu tun zu haben und hatte u.a. bei Mc Kinsey steile Karriere gemacht.
Sie ist wohl einer der klügsten Köpfe, die wir in Deutschland haben und befasst sich u.a. mit den Schwachpunkten der deutschen Politik und Wirtschaft, der IT und Cyberwirtschaft und deren Schnittstellen zu Verwaltung und Wirtschaft. Beides befindet sich in einem jämmerlichen Zustand und immer mehr Schwächen kommen ständig zu Tage.
Abgesehen von der sog. Berateraffäre, in der sie ja auch eine Schlüsselrolle spielte und in der sie jetzt wohl auch in deren unschöne juristische Aufarbeitung einbezogen worden ist, wie der Spiegel berichtet, hat sie auch ein Buch (mit)veröffentlicht. In diesem geht es genau um das Problem der deutschen Wirtschaft, nämlich immer Spielball fremder Einflüsse zu sein, ohne von einer anderen Stärke wie eine militärische oder technolgie- und innovationsmotorische Macht gedeckt zu sein.
Die deutschen Unternehmen sind Spielball der verschiedenen Krisen geworden und verlieren hierdurch immer mehr Boden auf den internationalen Märkten.
„Das Geopolitische Risiko“, gemeinsam mit Jan Kallmorgen geschriebene Werk, dürfte daher zur Pflichtlektüre aller Unternehmensleiter werden
Dabei sieht Sie die geopolitischen Entwicklungen als einen wesentlichen Faktor für die Unternehmen an und rät, diese immer mehr im Blick zu haben.
„Unternehmen müssen einen politischen Muskel aufbauen“ ist eine der Thesen, die sie vertritt, weil es immer etwas wie die Energiekrise, militärische Krisen wie heute in der Ukraine oder die Lieferkrise geben wird.
Und wohl an alle Chefs gerichtet meint sie:
„Technologiepolitik ist Industriepolitik ist Innovationspolitik ist Geopolitik ist Sicherheitspolitik. Das erfordert ein neues strategisches Denken, das wir in Europa lange nicht üben mussten.“
Und da spricht sie eine der vielen unbequemen Wahrheiten aus, denen wir uns stellen müssen. Die Welt ist ständig im Wandel und wir haben kein Abo auf Wohlstand.