Nasdaq Zick Zack – Volatilität nimmt zu

Die Nervosität nimmt an den Börsen zu. Seit wenigen Tagen gibt es im Intradayhandel an allen Börsen hohe Ausschläge. Es geht von +1,5% schnell ins -1,5% und anders herum. Auch Einzeltitel wie Tesla haben im gestrigen Handel im Plus gestartet, um danach mit über 3% im Minus verschwindet. Der Volatilitätsindex VIX hat sich auf über 35 binnen weniger Tage verdoppelt. Es sind alles Zeichen für einen sehr nervösen Handel.

In den nächsten Wochen und Monaten sollte man sich auf diese Volatilität einstellen und es ist definitiv nichts für schwache Nerven. Wer also bei schwankenden Kursen schlaflose Nächte bekommt, sollte jetzt lieber den Markt verlassen. Genau um dieses „verlassen“ geht es in der nächsten Zeit, weil bei einer steigenden Unsicherheit die Aktienmärkte eher nach unten tendieren. Der Grund liegt in der Psychologie: Angst, Panik vor Verlusten treiben die Aktien verstärkt nach unten.

Verrückt sind die starken Zahlen der Automobilhersteller. Daimler, BMW & Co. weisen überraschend starke Ergebnisse aus. Wie ist das möglich, wenn die Auslieferungen neuer PKWs teilweise 1 Jahr dauert? Nun, es ist ein ganz einfacher Trick in der Bilanzierung, wenn Bestellungen als Forderungen gebucht werden. Wichtig in diesem Zusammenhang ist der tatsächliche Cashflow. Dies ist auch in den Bilanzen von Fußball-Clubs ein einfacher Trick, indem man sich Spieler in Millionenhöhe „hin und her“ schiebt. Dadurch steigt zwar der Umsatz, aber nicht der Cashflow.

Übrigens!

Es beginnen jetzt die ersten Unternehmen die Erzeugerpreise (+18%) an die Endverbraucher weiterzugeben. Es ist auch nicht anders möglich, weil ansonsten die Gewinnmargen und somit die Aktienkurse schrumpfen würden. Doch eine logische Konsequenz ist ein sinkender Konsum. Im Jahr 2022 werden diese Auswirkungen auch an den Börsen ankommen.

Für eine richtige Positionierung für das Jahr 2022 lohnt der Blick in die Realität, und nicht in die Glaskugel. Die Realität ist nämlich keine Abschwächung der Inflation (siehe Spezial-Report Inflation) und der Ausfall weiterer Zulieferer in der Old Economy. Die Weitergabe einer Preis-Lohn-Spirale an die Konsumenten muss zwangsläufig zu einer Abschwächung im Konsumverhalten führen.

In diesem Sinne:

“Inflation ist wie Nikotin oder Alkohol.
In kleinem Maße ist es stimulierend,
man darf nur kein Kettenraucher
werden oder Alkoholiker.”

André Kostolany

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