Werte in Geld messen: macht das noch Sinn?

So ziemlich alle Werte werden in Geld gemessen. Dabei ist Geld ein staatliches Monopol und die Bürger müssen sich diesem staatlich verordneten Geldmonopol unterordnen. Es gibt momentan keine Auswege. Sicherlich kann man jetzt auf Krypto-Währungen verweisen, die auf jeden Fall bei schnellen globalen Transaktionen in windeseile auf der anderen Wallet liegt. Doch mir zumindest ist es nicht bekannt, dass man ein Haus mit einer Bitcoin-Transaktionen kaufen kann.

Ein Staat lebt von Steuern und somit sind sowohl Politiker als auch Beamte kurz gesagt: Diener des Geldmonopols. Das Gehalt dieser „Dienstleister“ wird also durch Steuern bezahlt. Dadurch ist ein glasklarer Interessenskonflikt auf der Hand, weil schließlich die „Staatsbediensteten“ die Agenda des „Geldgebers“ – nämlich dem Geldmonopol – vertreten.

Prinzipiell sind Steuern eine gute Sache! Dadurch trägt prozentual jedes Mitglied zum Gemeinwohl bei. Infrastruktur (Straßen, öffentliche Einrichtungen, Wasser- und Energieversorgung, soziale Unterstützung, Hospitäler, Schulen) sowohl Sicherheit und Volksfeste sind in meinen Augen von Steuern zu bezahlen. Aber sobald diese staatlichen Dienstleistungen outgesourct werden und der „Dienst- bzw. Beamtenapparat“ nur noch als Schnittstelle fungiert und dafür von Steuergeldern bezahlt wird, dann stellt sich die Frage der Qualifikation oder Berufung dieser „Arbeitnehmerklasse“.

Diese Grenzen werden aktuell erreicht, an welchem die Angestellten des Geldmonopols die Daumenschrauben bei den Steuerbürgern andrehen. Es zeichnet sich eine interessante Spirale von Gläubigen des Geldadels und der Gesteuerten (Bürger) ab. Während bislang die Zeilen zunächst negativ oder gar erschreckend klingen mögen, ist es exakt das Gegenteil. Denn das System der Ausbeutung läuft bereits seit Jahrhunderten und die Generationen übertragenen Werte haben die Entmachtung über Bildung, Erziehung und Gehorsam der Bevölkerung fortgeführt.

Sinn der historischen Entwicklung

Die Geschichte, und hier insbesondere die Geldgeschichte, zeigt ganz deutlich eine Wiederholung mit unterschiedlichen Situationen des Fortschritts. Geld wurde als Zwangsmonopol in den Völkern unserer Welt angenommen. Bereits im Kindergarten wird der Nachwuchs auf seine künftigen Aufgaben innerhalb des Staates vorbereitet. Gehorsam ist ein wichtiger Aspekt. Denn Talente werden in solchen System alles andere als gefördert.

Das Geldmonopol – also die ganzen Zentralbanken – befinden sich einmal mehr am Ende eines Zyklus und der unvermeidbaren Vorbereitung einer weiteren Währungsreform, die diesmal digital stattfinden wird. So zumindest sind die verbalen Zeichen aus den Lautsprechern der Zentralbanken weltweit klar ausgesprochen worden.

Die Chance ist jetzt, dass die neue Epoche der Einführung eines Geldmonopols endlich von den Völkern erkannt und nicht mehr akzeptiert wird. Natürlich bin ich nicht vollkommen daneben, dass ich nicht mehr durch die Welt mit Goldtaler reisen will. Es muss ein anderes Wertesystem aufgebaut werden, an welchem sich nicht eine kleine Minderheit unendlich bereichern kann. Ein Wertesystem, in welchem es auch tatsächliche Wertespeicher geben muss und soll. Die Gefahr eines Betrugs mit der Hoffnung auf Gutgläubigkeit – wie im Falle des deutschen Rentensystems – lauern natürlich immer und überall. Da müssen Riegel vorgeschoben werden.

Auf diesem Planeten Erde gibt es die Chance nach dem großen Vertrauensverlust das Wertesystem wieder in die Hände des Volkes zu geben, ohne dass sich an diesen erschaffenen Werten einige Personen oder Institutionen durch Überregulierung unbarmherzig und unbestraft unendlich bereichern können.

Die Hoffnung ist die Akzeptanz den Menschen durch dieses Tal zu gehen und die Krankheit des jetzigen Finanzsystems zu nutzen, um es zu heilen. Eine Veränderung wird nur deshalb negativ betrachtet, weil man aus der vermeintlichen Komfortzone ausbrechen muss. Die Hängemitte kann man aber im Gepäck haben und auf seiner schönen Abenteuerreise immer wieder auspacken, bis man zumindest im Sinne des Finanzsystems ein ehrliches Wertesystem und -Speicher geschaffen hat.

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Rainer Hahn

Rainer Hahn ist im Cambridge-Club als Geheimrat primär für die volkswirtschaftlichen Entwicklungen innerhalb des Finanzsystems spezialisiert. In seinem Buch (zusammen mit Andreas Lambrou aus dem Jahr 2003) „Investieren in Asien“ hat Hahn die Phasen- oder Zyklentheorie von Dr. Marc Faber optimiert und das Top-Down Modell mitentwickelt.

Hahns Ansatz ist konservativ / langfristig mit dem Fokus auf das „Big Picture“. Denn die großen Entwicklung laufen für gewöhnlich mit einer bestimmten Verzögerung. Die Verzögerungs-Theorie sieht man insbesondere in der Zins- und Inflationsentwicklung, die nach zentralbank-politischen Entscheidungen immer mit einer Zeitraffer von 6-12 Monaten in der Realwirtschaft zu sehen ist.

Nach 23 Jahren mit Hauptwohnsitz in Südostasien und Gründer vom ehemals führenden News-Portal für die Emerging Markets im deutschsprachigen Raum, verfügt Rainer Hahn nicht nur über ein exzellentes Netzwerk sondern auch einen sehr langen Erfahrungsschatz. Diesen Schatz teil Rainer Hahn im Cambridge-Club Netzwerk als Geheimratsmitglied und steht als Netzwerker auch der Community für Rat und Tat zur Seite.