Woche der Wahrheit: Crash, Boom, Bang?

Wer weiß es schon? Die Ereignisse sind derart überspannt. Wer im Investment-Banking aktiv ist, fühlt die Unsicherheit in den höchsten Chefetagen der Banken. Es vibriert. Bei weitem sind es nicht nur die Banker, sondern vielmehr auch die ausübende Gewalt der Währungshüter. Gestern Nacht gab es die Übernahme der UBS von Credit Suisse und somit ist der „Schweizer Riese“ entstanden. Die Börsen reagieren zum Wochenstart sehr nervös und deutlich im Minus.

Deshalb folgt hier die Aufklärung. Es ist eine Aufklärung, die uns die aktuelle Situation mit den vorhergehend hierarchischen Gesetzen klar werden. Das Währungsmonopol – in diesem Fall der US-Dollar – hat andere Interessen als die Bürger mit dem gutgläubigen Vertrauen eines Staaten-Geldes zu vertreten. Der Crash muss sich an den Börsen nicht ausbreiten. Denn genau an den Börsen tummeln sich bekanntlich die großen, eingesessenen Oligarchen der Währungswelt.

Die Börse ist ganz klar eine Geld-Druckmaschine: Nur die größten, stärksten und womöglich (mit Vorsicht geschrieben) korrupten Gesellschaften mit Lobbyismus ausgestatteten Konzernen und deren Geldgeber, bleiben den wichtigsten Indizes wie dem S&P 500, EuroStoxx, DAX, Nikkei, Hang Seng, Bovespa, etc. treu. Somit ist es schon logisch, dass man sich auf die großen MSCI (Morgan Stanley Corporate Index) der Welt einschießt. Denn dort wird nur nach Marktkapitalisierung bewertet und man hat immer nur die „Front-Runner“ im Portfolio, welche wiederum die großen Fonds investieren müssen.

Werfen wir einen Blick auf die niedrigere Etage:

In der Schule, den Eltern oder der Universitäten wird uns nicht nur „Gehorsamkeit“, sondern auch die Gesetze der „Freie Marktwirtschaft“ erklärt. Es ist jedoch weitaus nicht „mehr“ so, dass sich die besten, effizientesten oder sinnvollsten Produkte am Markt durchsetzen. Heute geht es vielmehr um die Lobbyismus-Macht der Big-Player. Prinzipiell spricht man vom größten „Aufwand : Nutzen“ Verhältnis. Dass bei solchen „Vorwürfen“ die Forschung & Entwicklung (R&D) darunter leidet ist dabei kein Wunder. Die Religion des Geldes hat also das kluge Prinzip der „Freie Marktwirtschaft“ mit einem Handstrich weggefegt.

Wenn also Regierungen im Sinne neuer Vorschriften für das Volk agieren, dann regiert nicht eine Volksvertretung. Die Re-a-gierung reagiert quasi im Sinne der neuen Religion, die selbst bereits die Judikative in ihre Hände bekommen hat. Schlussendlich kann man von einer Sekte des Geldes sprechen, die sich über neue Aufträge der Waffenindustrie freut. Geld bedeutet in diesem Zusammenhang den moralischen Verkauf für die Hoffnung durch diese künstlich durchgedrückte / unterdrückte Errungenschaft neue effiziente Ideen zum Umweltschutz etc. beiseite zu schaffen.

Was ich hier gerade schreibe, erscheint auf den ersten Blick als „Verschwörung“. Dieses Hilfsmittel hat man schon vor einigen Jahrzehnten angewandt. Das einfache Leben des „Mit-Schwimmens“ ist dabei eine alte Taktik. „you are in the boat“. Doch wann trifft es die bestimmten Personen selbst? Und glaubt man dann selbst noch an die selbst-inszenierte Tyrannei des „Da-Seins“?

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Rainer Hahn

Rainer Hahn ist im Cambridge-Club als Geheimrat primär für die volkswirtschaftlichen Entwicklungen innerhalb des Finanzsystems spezialisiert. In seinem Buch (zusammen mit Andreas Lambrou aus dem Jahr 2003) „Investieren in Asien“ hat Hahn die Phasen- oder Zyklentheorie von Dr. Marc Faber optimiert und das Top-Down Modell mitentwickelt.

Hahns Ansatz ist konservativ / langfristig mit dem Fokus auf das „Big Picture“. Denn die großen Entwicklung laufen für gewöhnlich mit einer bestimmten Verzögerung. Die Verzögerungs-Theorie sieht man insbesondere in der Zins- und Inflationsentwicklung, die nach zentralbank-politischen Entscheidungen immer mit einer Zeitraffer von 6-12 Monaten in der Realwirtschaft zu sehen ist.

Nach 23 Jahren mit Hauptwohnsitz in Südostasien und Gründer vom ehemals führenden News-Portal für die Emerging Markets im deutschsprachigen Raum, verfügt Rainer Hahn nicht nur über ein exzellentes Netzwerk sondern auch einen sehr langen Erfahrungsschatz. Diesen Schatz teil Rainer Hahn im Cambridge-Club Netzwerk als Geheimratsmitglied und steht als Netzwerker auch der Community für Rat und Tat zur Seite.