Welcome in 2022 – die erste Woche scheint die Richtung des neuen Jahres vorzugeben. Und während die einen noch mit ihren gutgemeinten Vorsätzen gegenüber ihrer Wohlstandsplautze hadern, blicken andere eher skeptisch auf das aktuelle Weltgeschehen mit all seiner gleichgeschalteten Meldungen über neue Mutationen, Protesten und Konflikten, welche durch die die Mainstreammedien geprügelt werden. Eine Flut an Informationen, Falschmeldungen, Verschwörungstheorien, Wahrheiten und versteckten Entwicklungen lassen aktuell viele Menschen an ihre Grenzen kommen.
Täglich neue Verordnungen und Erlasse der Regierungen lösen neben der Angst vor Tod und Existenzverlust eine Reihe weiterer psychischer Symptome aus. So verzeichnen wir wohl weltweit eine Steigerung von suizidalen Raten, welche immer öfter auch auf die Kernfamilie erweitert wird. Warum sind wir allerdings so gespalten in unserer Wahrnehmung auf das aktuelle Geschehen rund um Big C, Politik und zunehmender Konflikte, welche absolutes Kriegspotenzial haben?
Schon vor Corona habe ich meinen Ü 80 Kunden besonders gerne zugehört, wenn sie über ihre Zeit in der Kriegs- und Nachkriegszeit erzählten. Jeder von ihnen hatte seine ganz eigene Geschichte. Und diese war oft abhängig von ihrem gesellschaftlichen Standard, ihrer Art und Weise wie sie mit den Gegebenheiten der damaligen Zeit umgegangen sind und natürlich auch ob sie der breiten Masse gefolgt sind oder nicht. Wie haben sie sich damals mit der Zerstörung, der Angst vor Verfolgung etc. auseinandergesetzt.
Welche Möglichkeiten haben sie gefunden, ein gutes Leben zu führen, ohne aufzufallen und was ist aus ihnen geworden? Viele von ihnen haben alles verloren auf ihrer Flucht in ein besseres Leben, sind in Lagern gelandet und haben Stück für Stück angefangen sich ein neues Leben aufzubauen, jeder mit seinen Fähigkeiten und seinen Kontakten, welche man geschlossen hatte. Und so berichtete jeder auf seine ganz eigene Weise über diese Zeit damals. Auch die Form der Informationsmöglichkeiten waren für jeden eine andere, ähnlich wie heute und halt nicht gespeichert durch Cookies und anderer digitaler Überwachung.
Nun hört man heutzutage von der breiten Masse, dass wir hier im Westen keinen Grund haben uns zu beschweren. Immerhin blicken wir auf ein einigermaßen Sozialsystem, in dem man gut zurechtkommt und in dem Solidarität eine Rolle spielt. So meinen wir jedenfalls. Klar, wer sich dem System anpasst und seine Pflichten erfüllt, wird nicht zwingend aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Doch wer beginnt hin und wieder mal die politischen Entscheidungen zu hinterfragen oder gar öffentlich zu diskutieren, wird ganz schnell zur Zielscheibe der Gesellschaft.
Da ein Großteil der Bevölkerung in Europa damit beschäftigt ist, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, um dem Konsumverlangen nachzugehen oder die fortschrittlichen grünen Zukunftsideologien zu erfüllen, ächzen sie unter der Inflation und den Rahmenbedingungen, welche die Politik nicht zwingend zu ihren Gunsten steckt. Sars Cov dient hierbei in vielerlei Hinsicht wie ein gewollter Brandbeschleuniger, welcher viel Spielraum zulässt, Entscheidungen zu treffen, welche langfristige Auswirkungen auf das Verfassungsrecht und die Persönlichkeit jedes einzelnen haben wird. Nur leider wollen und können das viele einfach nicht sehen! Denn nichts ist heiliger als die eigene heile Welt, die man sich aufgebaut hat. Daran wird festgehalten, da wird die Meinung der Masse propagiert, um ja nicht irgendwas zu verlieren und natürlich nicht aufzufallen. Es ist schon irgendwie eine Art natürlicher Prozess, dass Menschen sich so verhalten.
Warum aber nun ist die allgemeine Wahrnehmung der aktuellen Proteste und gerade auch Konflikte in der ehemaligen Sowjetunion so unterschiedlich? Schaue ich vor meine eigene Tür sowohl in Deutschland als auch Dänemark, so zeigen sich zwei ganz verschiedene gesellschaftliche Seiten. Während meine dänischen Nachbarn mehr oder weniger verstanden haben, dass die alte Welt von Konsum und Verschwendung, globaler Gier und dem Motto von Höher, schneller und weiter nicht das Non plus Ultra ist und immer mehr auf Gemeinschaft sowie gesellschaftliches Miteinander in Form von Förderung der Fähigkeiten setzt, welche allen zu gute kommt. So sehe ich bei meinen deutschen Nachbarn nicht selten die Wut und die Empörung.
Wut weil zum Beispiel die 3. Impfung nun notwendig ist, um dem Szenerestaurant einen Besuch abzustatten oder die Geiz ist geil Angebote ausm Media Markt zu schleppen und Empörung, dass es ja nicht angehen kann, dass das Leben ja so teuer geworden ist. Es wird malocht, es wird geshoppt, es wird gejammert. Und dabei taucht nicht selten das Gefühl auf, als würden sie mir einfach nur den Focus oder NTV Ticker vorlesen. Eigene Meinungen oder konstruktive Vorschläge zur Verbesserung und Verknüpfung innerhalb der Gesellschaft sucht man hier vergebens. Auch sind Denkanstöße zu etwaigen Zusammenhänge politischer Aktionen aus anderen Teilen der Welt mit den hiesigen nicht gewollt. Ich toleriere ihre Entscheidung selbstverständlich gerne so ein Leben zu führen.
Leider oder zum großen Glück beginnen doch immer mehr Menschen sich mit ihren Mitmenschen auseinanderzusetzen, ihre Art der Meinungsbildung zu hinterfragen. Schauen wir auf die weltweiten Proteste der Coronapolitik und der Umgang der einzelnen Staaten mit diesen, erkennen wir immer öfter die Schwachstellen von Narrativ und Gleichschaltung, aber auch die Funktion der anderen Seite, welche die Menschen einfach für ihre Zwecke missbraucht. Wie schon zuvor erwähnt, jeder von uns hat in dieser Zeit seine ganz eigene Geschichte. Angefangen beim finanziellen Hintergrund, welcher uns Möglichkeiten bietet, die andere in der Form nicht haben, bis hin zum persönlichen Umfeld wie Familie, Freundeskreis, Bildung und beruflichen Aktivitäten, die unser soziales Leben prägen, blicken wir mit unserem ganz persönlichen Blick, unseren ganz persönlichen Ängsten, Sorgen sowie Hoffnungen und mutigen Aktionen in die Zukunft. Und vielleicht nehmen wir unsere eigene Persönlichkeit zum Anlass, die Spaltung ein Stück weit aufzuheben. Nicht mit Gleichgültigkeit, sondern vielmehr mit dem Grundsatz der Gemeinschaft. Vielleicht hören wir auf unsere Mitmenschen zu diffamieren oder anzuprangern, die eine andere Meinung vertreten, als wir sie für uns wahrhaben wollen. So wird aus dem Wort Solidarität dann auch wieder ein passender Schuh für die Gesellschaft.
Gehen wir also mit bestem Beispiel voran in das Jahr 2022!
Eure Madame Tranderup